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Immaterielles Kulturerbe
Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen hatten zeitgleich die Idee, Arbeiter genossenschaftlich zu vereinen und sie damit zu stärken. Diese Genossenschaftsidee ist seit 2016 Teil der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit.
Die Idee, Arbeiter genossenschaftlich zu vereinen und sie damit zu stärken, stammte von Hermann Schulze-Delitzsch rief 1849 in Delitzsch die erste deutsche Genossenschaft ins Leben. „Selbsthilfe - Selbstverantwortung - Selbstverwaltung" lauten seitdem die Leitwörter dieser immer noch erfolgreichsten Unternehmensform.
1850 gründete er in Delitzsch die Volksbank. Es ist die älteste Volksbank der Welt.
Im Haus Kreuzgasse 10 in Delitzsch, in dem diese Schuhmacherassoziation gegründet wurde, empfindet heute ein Personalmuseum das Leben und die Neuerungen Schulze-Delitzschs nach.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 14 bis 17 Uhr
Der am 29. August 1808 in Delitzsch geborene Hermann Schulze hatte nach seiner Schulausbildung in Leipzig und Halle/Saale Jura studiert.
Während seiner Tätigkeit als Patrimonialrichter für mehrere Rittergutsbezirke wurde er auf die Probleme der Handwerksbetriebe aufmerksam, die durch die Industrialisierung in einen beispiellosen Konkurrenzkampf gezwungen wurden.
Als Mitglied der Preußischen Nationalversammlung, in der ihm nach seiner Heimatstadt der Doppelname gegeben wurde, arbeitete er in den Kommissionen für Handwerk sowie Handel und Gewerbe mit und setzte sich dort auch für die Einschränkung der Gewerbefreiheit ein.
Hermann Schulze-Delitzsch starb am 29. April 1883 in Potsdam.