Geplant sind für 2026 konkret
- die Entschlammung des Wallgrabens,
- die Abdichtung des Gewässerbodens sowie
- die Neugestaltung der Sohl- und Uferbereiche.
Das Projekt, das bis zum Jahresende 2028 abgerechnet sein muss, hat auch stadtklimatische und soziale Dimensionen: Durch die innerstädtische Lage und barrierefreie Erreichbarkeit der Uferpromenade ist der Wallgraben ein für alle Gruppen erreichbarer Erholungsort und fördert durch seine Wasser- und Grünflächen entscheidend das Wohlbefinden der Bevölkerung.
Initiiert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, wird die Förderung ausgereicht über die gemeinnützige Bundes-gesellschaft Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH aus Berlin.
Die Stadt Delitzsch investiert in das Vorhaben rund 400.000 Euro Eigenmittel, verteilt auf die vier Jahresscheiben zwischen 2025 und 2028. Die Bauhauptleistungen werden 2026 ausgeführt.
Beteiligung der Bevölkerung/Abstimmung mit Fachbehörden
Basierend auf den Erfahrungen aus den ersten beiden Sanierungsabschnitten erfolgten im Vorfeld der aktuellen Zuwendung mehrere Gespräche mit der BUND Ortsgruppe Delitzsch. Die Sorgen und Hinweise nimmt die Stadtverwaltung sehr ernst und bleibt auch künftig im Austausch mit den Mitgliedern.
Gleichzeitig erfolgt die enge Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden, wie der Unteren Wasserbehörde, der Denkmalbehörde und der Naturschutzbehörde, die von Beginn an – wie es ein solches Verfahren vorsieht – in die Planungen eingebunden waren.
Auch mit dem Kompetenzzentrum Klima des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie LfULG (eine Einrichtung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft) arbeitete das Fachamt der Delitzscher Stadtverwaltung eng und gut zusammen. „Wir schätzen den konstruktiven und fachlichen Input zur Verbesserung des Projekts aus ökologischer Sicht“, so der Delitzscher Bauamtsleiter Andreas Pradel.
Hintergrund Wallgraben und Bergbaufolgen
Als künstlicher Wassergraben umgibt der Wallgraben seit dem 15. Jahrhundert die Altstadt von Delitzsch. Er ist Teil der historischen Wehranlage mit Stadtmauer und Zwinger.
Die jahrzehntelangen Eingriffe des Braunkohletagebaus mit veränderten Grundwasserpegeln haben die natürlichen Zuflüsse des Wallgrabens massiv beeinträchtigt – heute ist eine Wasserzufuhr nur noch durch die maschinenbetriebene Wasserhebung aus dem benachbarten, tieferliegenden Fluss Lober möglich.
Zudem führen höhere Sommertemperaturen und vermehrte Verdunstung im Wallgraben zu einem Rückgang der Wassermenge, schlechterer Wasserqualität und sie beeinträchtigen die Sauerstoffversorgung. Dies wirkt sich negativ auf die Artenvielfalt aus, insbesondere auf Arten, die sauerstoffreiche und nährstoffarme Bedingungen benötig