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Regionale Spezialitäten
Schokolade mit Tradition
© Peter Franke, LeipzigSeit 1894 wird in Delitzsch Schokolade produziert. Begonnen hat damals alles mit der Firma von Albert Böhme und seinem Schwager Karl Hommel, die ihre Süßwaren zuerst auf Jahrmärkten und Volksfesten verkauften. Seit 1906 hieß die Firma „Delitzscher Schokoladenfabrik AG“, ab 1922 „Böhme AG“.
Während der DDR wurde das Unternehmen in den volkseigenen Betrieb „VEB Süßwaren Delitzsch“ umgewandelt, die Produktion lief weiterhin im aus den 1920er Jahren stammenden Firmengebäuden aus prägnanten rotbraunen Klinkern. Typisch war damals der Geruch nach Schokolade und Fondant, den man beim Passieren des Betriebes wahrnahm.
In einem Werksverkauf kann man viele der hier hergestellten Produkte erwerben.
Von Wein bis Whisky
Einer der größten Online-Weinhändler, die Firma ebrosia, hat ihren Sitz im Gewerbegebiet Südwest.
Nach altem Delitzscher Rezept wird seit einigen Jahren wieder die Kräuterspezialität "Naumann-Bitter" hergestellt. Auch der eigene Old Fox Gin und ein Whiskylikör sind bei Fuchs-Spirituosen in der Ritterstraße zu finden.
Ebenfalls in der Altstadt befindet sich die Whisky-Stube der Kneipe "No. 2", die zwei Mal als "Germany's Best Whisky-Bar" ausgezeichnet wurde. Mehr als 1.000 verschiedene Whisk(e)ys kredenzt Inhaber Jens Fahr hier.
Quittegelben frischen Eierlikör gibt es am Eierautomaten in Brodau.
Einen Kartoffelschnaps bekommt man - wie sollte es anders sein? - auf Lienigs Kartoffelhof im Ortsteil Döbernitz.
Kennen Sie Hefeplinsen?
Auf den Speisekarten der Delitzscher Restaurants und Kneipen finden sich allerlei Gerichte, die man andernorts vergeblich sucht.
Der "Scheiterhaufen" im Restaurant "Zur Schlosswache" und die beliebte Sülze in der "Elberitzmühle" zählen dazu. In der No. 2 sind es die Schinkennudeln, die einen solchen Ruf haben.
Ein Mysterium sind die originalen Delitzscher Hefeplinsen, die seit dem 19. Jahrhundert in den Ausflugslokalen der Stadt serviert wurden. Heute beherrscht nur noch eine Handvoll Menschen das Kunststück, aus einem Hefeteig hauchdünne Plinsen zaubern zu können, die dann frisch und gezuckert verspeist werden müssen. Dafür gibt es dann einen speziellen Griff, damit die flüssige Butter nicht ausläuft.
Angeblich verläuft durch Delitzsch die sogenannte "Eierschecken-Latitüde". Die berühmte sächsische Eierschecke, ein Kuchen mit einer Quarkauflage und einem Ei-Sahne-Guss, wird nördlich von Delitzsch kaum noch auf Speisekarten zu finden sein...